Ausbildung zum Immobilienkaufmann/-frau

Ausbildung zum Immobilienkaufmann/-frau​

Empf. Schulabschluss:

Mittlere Reife

Ausbildungsdauer:

3 Jahre

Arbeitszeit:

werktags

Was macht ein Immobilienkaufmann /-frau?

In diesem Berufsbild dreht sich alles, wie die Bezeichnung schon sagt, um Immobilien. Dies können private Wohnungen und Häuser, aber auch Büroräume und Geschäftshäuser sowie umfangreiche Wohnkomplexe sein.

Gut zu wissen: Viele verwechseln den Beruf der Immobilienkauffrau / des Immobilienkaufmanns mit dem des Maklers. Klar, beide Berufsbilder arbeiten mit Immobilien, aber auf unterschiedliche Art und Weise.

Während Immobilienkaufleute sich um Kauf / Verkauf und Verwaltung kümmern, dreht sich bei Maklern alles um den Verkauf. Eine Immobilienmaklerin / ein Immobilienmakler hat nichts mit der Verwaltung der Objekte zu tun. Makler sorgen dafür, dass ein Kaufvertrag zwischen Interessent und Verkäufer zustande kommt. Die Bezahlung ihrer Tätigkeit erfolgt auf Provisionsbasis, das heißt, die Immobilienmakler bekommen einen zuvor festgelegten Anteil vom Verkaufspreis.
Immobilienkaufmann / Immobilienkauffrau ist zudem ein klassischer Ausbildungsberuf, während die Immobilienmaklerin / der Immobilienmakler ein Gewerbe für die Tätigkeit anmelden muss.

Was lernt man in der Ausbildung zum Immobilienkaufmann /-frau?

Dieser Ausbildungsgang wird von zahlreichen Unternehmen in der Immobilienbranche angeboten.

Als Ausbildungsbetriebe kommen infrage:

  • Makler und Immobilienverwalter
  • Versicherungen und Banken, denen Immobilien gehören
  • Städte und Kommunen oder Industriebetriebe, die Immobilien verwalten
  • Genossenschaften
  • Unternehmen im Wohnungsbau
  • Bauträger
  • Wohnungsgenossenschaften

Schon alleine die große Auswahl an Ausbildungsbetrieben zeigt, wie vielfältig die Arbeitsmöglichkeiten in diesem Berufsfeld sind.

Auch wenn sich dein Arbeitsumfeld und einige Aufgaben je nach gewähltem Ausbildungsbetrieb unterscheiden, gleich bleibt eines: Während der Ausbildungszeit werden Immobilienkaufleute zu Spezialisten des Wohnungsmarktes. Du erfährst nicht nur, wie man Wohnungen und Häuser kauft und verkauft, sondern lernst auch alles rund um die Verwaltung von Immobilien.

Dazu zählen die Erstellung und Kündigung von Mietverträgen und die Abrechnung von Nebenkosten. Zudem sind Immobilienkaufleute Ansprechpartner für Eigentümer, Vermieter und / oder Mieter. Du kümmerst dich darum, dass notwendige Reparaturen von Fachfirmen durchgeführt werden, händigst Schlüssel aus oder sammelst diese wieder ein und klärst alle Fragen, die rund um die Immobilie auf Seiten des Eigentümers, des Vermieters oder des Mieters auftauchen.

Wohnungen oder Häuser, die zum Verkauf stehen, rückst du mithilfe von ansprechenden Präsentationen ins rechte Licht. Du vereinbarst Termine für Besichtigungen und bist gegebenenfalls vor Ort mit dabei. Damit niemand finanziell benachteiligt wird, kalkulierst du Mietpreise oder führst Preisanpassungen durch.
Du siehst, egal um welches Thema es auf dem großen und vielfältigen Immobilienmarkt geht: Als Immobilienkauffrau / Immobilienkaufmann bist du immer an vorderster Front mit dabei.

Wie läuft die Ausbildung zum Immobilienkaufmann /-frau ab?

Diese Ausbildung ist eine sogenannte duale Ausbildung.
Das heißt, du erlernst die praktischen Tätigkeiten vor Ort bei deinem Ausbildungsbetrieb.
Theoretisches Wissen wird dir in der Berufsschule beigebracht. Dort stehen allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Mathe auf dem Stundenplan. Aber auch berufsspezifisches Wissen der Immobilienbranche wird dir vermittelt, dies umfasst beispielsweise den Grundstückserwerb sowie das Grundstücksrecht, die Bewirtschaftung und die Verwaltung von Gebäuden. Aber auch die Themen Wirtschaft, Finanzen und Steuerrecht werden im Unterricht behandelt.
Manche Auszubildende in diesem Beruf haben an fixen Tagen in der Woche Berufsschule. Bei anderen findet sogenannter Blockunterricht statt. In diesem Fall verbringen die Auszubildenden mehrere Wochen am Stück im Betrieb und anschließend eine gewisse Anzahl an aufeinanderfolgenden Werktagen in der Berufsschule.

Wie lange dauert die Ausbildung zum Immobilienkaufmann /-frau?

Die Ausbildungsdauer umfasst einen Zeitraum von 3 Jahren. Je nach schulischer oder beruflicher Vorbildung kann die Zeit auch auf 2,5 bis 2 Jahre verkürzt werden. Hierfür benötigst du allerdings die Zustimmung deines Ausbildungsbetriebes.

Wie viel verdient man als Immobilienkaufmann /-frau in der Ausbildung?

Es gibt einen Tarifvertrag der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft.
Immobilienunternehmen, die Ausbildungsplätze anbieten, sind jedoch nicht automatisch an diesen Tarifvertrag gebunden. Zudem werden Tarifverträge auch immer wieder neu verhandelt. Aus diesen Gründen ist es gut möglich und auch legal, wenn man dir ein anderes Gehalt anbietet.

Eine erste Orientierung geben folgende Zahlen:

  • Im ersten Ausbildungsjahr verdienst du durchschnittlich 950 bis 1050 Euro brutto / Monat.
  • Im zweiten Ausbildungsjahr liegt das Gehalt bei ca. 1.050 bis 1.100 Euro brutto / Monat.
  • Im dritten und letzten Ausbildungsjahr kannst du bereits bis zu 1.250 Euro brutto / Monat verdienen.

Welche Voraussetzungen gibt es für die Ausbildung zum Immobilienkaufmann /-frau?

Generell ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. Die Praxis zeigt jedoch, dass die meisten Auszubildenden in diesem Berufsbild Abitur haben. Danach folgen Azubis mit mittlerem Bildungsabschluss.

Du hast einen guten Hauptschulabschluss? Dann lass dich von der Statistik nicht abschrecken! Denn neben dem Schulabschluss sind gerade in diesem Beruf auch persönliche Stärken wie eine gute Kommunikationsfähigkeit, Überzeugungskraft und ein sympathisches und seriöses Auftreten gefragt.

Zudem achten Unternehmen in der Immobilienbranche unabhängig vom Schulabschluss auf gute Noten in den Fächern Deutsch und Mathe.

Wie sieht der Berufsalltag als Immobilienkaufmann /-frau aus?

Dieses Berufsbild zeichnet sich vor allem durch sein abwechslungsreiches Aufgabengebiet aus. Neben klassischen Bürotätigkeiten wie dem Beantworten von Anfragen, der Erstellung von Rechnungen, Verträgen und Statistiken, gibt es auch viel direkten Kundenkontakt. Dieser kann telefonisch oder persönlich, am Arbeitsort oder in der Immobilie selbst stattfinden.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es nach der Ausbildung zum Immobilienkaufmann /-frau?

Die Ausbildung Immobilienkaufmann / Immobilienkauffrau ermöglicht nach erfolgreichem Abschluss zahlreiche weitere Möglichkeiten.

  • Eine Fortbildung zur geprüften Immobilienfachwirtin / zum geprüften Immobilienfachwirt oder zur Betriebswirtin für Immobilien / zum Betriebswirt für Immobilien öffnet dir die Türen in die Management- / Führungsebene.
  • Wenn dich besonders das Finanzwesen des Immobiliensektors begeistert, kannst du über eine Weiterbildung zur Fachberaterin / zum Fachberater für Finanzdienstleistungen nachdenken. Auch der Beruf der Fachwirtin / des Fachwirts für Finanzberatung kommt hier infrage.
  • Willst du junge Menschen auf dem Weg in die Immobilienbranche begleiten? Der Ausbilderschein ermöglicht dir dies.

Begeistert dich vor allem der Verkauf von Wohnungen und Häusern, dann kann eine Karriere als Maklerin / Makler das Richtige für dich sein.

Verfügst du über eine Hochschulzugangsberechtigung, so stehen dir zahlreiche Studiengänge im Bereich Immobilienwirtschaft und / oder Immobilienmanagement offen.

Wie sieht die Arbeitsmarktsituation für eine Immobilienkauffrau / einen Immobilienkaufmann aus?

Immer mehr Menschen ziehen vom Land in die Stadt. Dort muss der Wohnraum umgestaltet werden. Ganze Stadtviertel mit unzähligen Wohnungen und Häusern sprießen in Rekordzeit aus dem Boden. Zudem sind Immobilien beliebte Anlageobjekte für Investoren aus dem In- und Ausland. Der Bedarf an qualifiziertem Personal steigt deshalb stetig.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Immobilienkauffrau / Immobilienkaufmann

Der Studiengang „Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft“ verdeutlich, dass dieses Thema auch in der Immobilienbranche angekommen ist.

Beim Neubau und der Renovierung von Wohnungen und Häusern steht Nachhaltigkeit ebenfalls schon seit längerer Zeit im Fokus.

Auch die Punkte Digitalisierung, papierloses Arbeiten und energiesparende Büroarbeit werden längst von vielen Immobilienunternehmen entsprechend umgesetzt.

Egal, was auf der Welt passiert: Ein sicheres Dach über dem Kopf braucht der Mensch immer. Diese nüchterne Feststellung legt dir die sicheren Zukunftsaussichten dar, die ein Job in der Immobilienbranche mit sich bringt.

Warum sollte man Immobilienkaufmann /-frau werden?

Drei Gründe für die Immobilienkauffrau/Immobilienkaufmann-Ausbildung

  1. Der Beruf bietet eine sichere Zukunftsperspektive in einer spannenden Branche.
  2. Die Beschäftigungsmöglichkeiten sind genauso zahlreich wie die Weiterbildungsmöglichkeiten.
  3. Die Mischung aus Büroarbeit und Vor-Ort-Einsätzen in immer neuen Immobilien sorgt für viel Abwechslung.

Passt die Ausbildung zum Immobilienkaufmann /-frau zu mir?

Du bist geeignet für die Ausbildung zur Immobilienkauffrau / zum Immobilienkaufmann, wenn

  • du gerne mit unterschiedlichsten Menschen umgehst und ein gutes Gespür für die Wünsche deiner Mitmenschen hast
  • du genauso gerne mit Zahlen wie mit Worten arbeitest
  • du gerne sehr mobil und viel unterwegs bist
  • du dich spontan auf neue Menschen und / oder neue Situationen einstellen kannst
  • du auch in Gegenwart anstrengender / fordernder Menschen ruhig und sachlich bleibst

Du bist weniger geeignet für die Ausbildung zur Immobilienkauffrau / zum Immobilienkaufmann, wenn

  • du eher introvertiert bist
  • du nicht auch mal außerhalb der normalen Arbeitszeit tätig sein willst
  • du am liebsten in der gewohnten Umgebung arbeitest
  • du einen Beruf mit festen Strukturen und sich stets wiederholenden Tätigkeiten suchst